Pressemitteilung der Stadt Warstein:

Haus passt sehr stimmig in die wasser- und waldreiche Umgebung
PEFC-Waldhauptstadt Warstein legt Grundstein für Feuerwehrhaus aus Holz

Warstein, 10. August 2020. Ein Feuerwehrhaus, das mit Holz errichtet wird? Mit dieser Ankündigung hatte die Stadt Warstein weit über die Stadtgrenzen hinaus für Überraschung gesorgt. Dabei ist dieser Schritt nur naheliegend: Die PEFC-Waldhauptstadt Warstein gehört zu den waldreichsten Kommunen im Land NRW, und die Nutzung von Holz als Baustoff ist ein probates Mittel, um langfristig CO2 zu binden. Bei der Grundsteinlegung für den langgestreckten Hybrid-Bau zeigten heute nicht nur zahlreiche Medien hohes Interesse.

„In der ganzen Stadt Warstein entstehen in diesen Tagen neue Gebäude oder bestehende werden saniert. Trotzdem ist es für mich noch einmal ganz besonderer Moment, diesen Grundstein zu legen: Mit dem neuen Feuerwehrhaus, das zu einem großen Teil mit Holz errichtet wird, sind wir Vorreiter hier in der Region – und wir hoffen, dass es viele Nachahmer findet“, erklärte Bürgermeister Thomas Schöne und betonte, dass Edgar Rüther, Leiter des Sachgebiets Forst, Ideengeber für die Holzbauweise war.

Tatsächlich ist das neue Feuerwehrhaus in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Aufgrund zahlreicher Quellen im Untergrund wird das Gebäude auf Pfählen gegründet. Zudem steht es am naturnahen Ufer des Flusses Wäster, der soeben eine umfangreiche Renaturierung erfahren hat. „Die Planung des Gebäudes erfolgte in enger Abstimmung mit den Feuerwehrleuten. So konnten wir vom ersten Moment an die feuerwehrtechnischen Abläufe berücksichtigen“, erläutert René Tiefert, Leiter des Sachgebiets Hochbau.

Das Haus solle ein Leuchtturm für die Bürgerinnen und Bürger werden, sagte Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr, und sprach damit bewusst doppeldeutig: „Das Feuerwehrhaus soll ein Anlaufpunkt sein, wo man Sicherheit bekommt, wo es Strom, Wärme und Verpflegung gibt, aber auch Gespräche, Trost und vieles mehr. Und das Haus soll natürlich ein Heim für den Löschzug Warstein werden.“

Das Gebäude wird etwa 80 Meter lang parallel zur Wäster und zur B55 errichtet, dieser Standort wurde aufgrund der aus Sicht der Feuerwehr verkehrsgünstigen Lage ausgewählt. Im südlichen Bereich sind Stellplätze für die Feuerwehrmitglieder vorgesehen. Es schließt sich ein zweigeschossiges Gebäude für Umkleidebereiche, Sanitärgebäude, Funktionsräume und Übungsraum an, danach kommt die Fahrzeughalle mit sieben Stellplätzen und einer Waschanlage. Im nördlichen Bereich sind die Werkstatt sowie technische Nebenräume vorgesehen, während im Untergeschoss die Räume der Jugendfeuerwehr liegen.

Während der Untergrund überwiegend in Zement gegossen wird, werden die Gebäude überwiegend aus Holz errichtet, einem Rohstoff, der sozusagen vor der Tür nachwächst. Die Nutzung von Holz aus dem eigenen Wald ist im Stadtgebiet seit jeher üblich: Sei es zur Gewinnung von Holzkohle bzw. Verbrennung im Ofen oder zum Bau von Häusern im Fachwerkstil, von denen es im Gebiet der Stadt Warstein mehrere hundert gibt. Bei der Stadt Warstein gibt es aktuell deutliche Bestrebungen, den Baustoff Holz verstärkt bei öffentlichen Bauvorhaben zu nutzen.

Sabine Leitner, Leiterin des Fachbereichs Bauen, Wohnen: „Das Haus wird sehr stimmig in die wald- und wasserreiche Umgebung passen und ein ebenso repräsentatives wie angenehmes Gebäude für unsere Freiwillige Feuerwehr.“

Fotos: Daniel Schröder / Soester Anzeiger