Von: C.Lehmann
Technische Hilfe Übung bei der Löschgruppe Suttrop
Wenn Feuerwehrleute von einer eingeklemmten Person sprechen, dann ist fast immer ein Verkehrsunfall gemeint, bei der eine Person mit schwerem hydraulischem Rettungsgerät aus dem Fahrzeug befreit werden muss. Genau dieses Szenario wird schon in der Grundausbildung der Feuerwehr eingehend besprochen und die Rettungsmittel und Techniken häufig geprobt. Doch was tun, wenn es sich bei dem Alarmstichwort nicht um einen Verkehrsunfall handelt. Genau das übten am Freitagabend die Mitglieder der Löschgruppe Suttrop vor dem Gerätehaus. Auf dem eigenen Löschgruppenfahrzeug gibt es kein hydraulisches Rettungsgerät, dafür aber einen akkubetriebenen Trennschleifer und eine Recipro- oder Säbelsäge. Bevor die Geräte zum Einsatz kamen, wurde aber zunächst über die richtige Handhabung und Schutzausrüstung, die möglichen Risiken sowie Einsatzgrenzen gesprochen. Anschließend konnten die beiden Werkzeuge erst einmal von allen Übungsteilnehmern an verschiedenen Materialien ausprobiert werden. Das erste Szenario war dann ein Kind, welches mit dem Kopf zwischen zwei Metallstreben gefangen war. Hier lag neben dem Einsatz der zuvor erprobten Geräte vor allem der Schwerpunkt auf der Betreuung des 'Patienten'. Für den Abschluss hatten sich die beiden Übungsleiter dann einen besonders kniffeligen Fall ausgedacht: Ein Arbeiter war durch eine Unachtsamkeit mit dem Arm in eine Förderschnecke geraten und hing dort fest. Solche Einsätze sind zum Glück sehr selten, kommen jedoch immer mal wieder vor. Häufig bei Erntemaschinen in der Landwirtschaft oder in großen Industriebetrieben. Von einem Industriebetrieb aus Warstein wurde auch die ausrangierte Förderschnecke für die Übung bereitgestellt. Als deutlich schwieriger als zunächst gedacht stellte sich die behutsame Rettung des vermeintlich schwer verletzten Dummys heraus. Aus der Übung konnten sehr viele wichtige Erkenntnisse für den Einsatz von Trennschleifer und Reciprosäge mitgenommen werden, mit denen die Kameraden bei möglichen Einsätzen besser vorbereitet sind.